Walzenguß


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Harald Schweiger
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D-99706 Hachelbich/Thüringen

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Zur Papier-/Folieherstellung, für die Stahl- und Aluminiumindustrie werden Walzen in vielen Ausführungen gefertigt. Gewichte >100 t sind fast Normalität. Dem Guß der Walze folgt langsame Abkühlung, um Spannungen im Material abzubauen. Danach wird sie entformt und für die Vergütung (Härtung) vorbereitet, indem sie im Ofen auf 800 bis 1.000°C durchgewärmt werden, um Wochen später schnell und gleichmäßig abzukühlen. Ggf. gibt es zwischendurch einen Ausflug an die Luft (Luftsturz).
Ziel ist hohe Oberflächenhärte bei zähem Kern. Deshalb haben große Walzen innen ggf. andere Legierung als im Außenbereich, was gießtechnisch hohe Schule ist.
Es gibt unterschiedliche Methoden, das Ziel zu erreichen. Verbreitet ist der Luftsturz. Die Walze kommt aus dem Ofen und kühlt durch Abstrahlung + Konvektion ab. Es kommt bis ~ 400°C zu gewollten Gefügeumwandlungen, die für die späteren Eigenschaften verantwortlich sind.
Die Vergütung erfolgt oft auf Rollenständen mit aufgesprühtem Wasser. Kriterium ist Gleichmäßigkeit der Abkühlung über die Ballenfläche, ohne die Kanten zu sehr abzukühlen. Bei einigen Legierungen ist der Abkühlprozeß kritisch, weil Gefahr besteht, daß die tonnenschweren Walzen aufgrund innerer Spannungen nahezu explosionsartig reißen. Auf die Vergütung folgt das Anlassen und die mechanische Bearbeitung. Bei ungleichmäßiger Härte gibt es Probleme mit den Kunden, weil die garantierte Standzeit der Walze nicht erreicht wird oder Teile der Oberfläche werden herausgerissen, was kaum zu reparieren ist (Ringe aufschrumpfen, Aufschweißen funktioniert fast nie).
Die Vergütung kann je nach Aufmaß der Walze 2x widerholt werden, dann ist es durch Verzunderung aufgebraucht und die teure Walze hin. Leider stellt man das erst nach dem Anlaßprozess von bis zu 2 Wochen fest. Muß nachvergütet werden, vergehen viele Wochen, in denen der Ofen blockiert ist. Ganz zu schweigen vom Gas-/Energieverbrauch. Eine 200 t Walze hat ohne Nachvergütung eine Durchlaufzeit bis zum fertigen Produkt von fast einem Jahr und kostet i.d.R. über 1 Mio €. Mit Thermografie kann man Nachvergütungen vermeiden und die Vergütung sogar automatisieren.

Wichtiger Hinweis:
Kommt die Walze aus dem Ofen, zeigt sich binnen weniger Sekunden eine Temperaturdifferenz >100°C von oben nach unten, wo der heiße Herdwagen ist. Das ist rein oberflächlich auf dem Zunder !!! Er kühlt wegen der geringen Masse und Luftspalten zur Walzenoberfläche schnell ab. Unbedingt die Walze noch im Ofen aufnehmen, wenn das Tor aufgeht, ggf. auch mehrere Bilder auf dem Rollenstand vor Beginn der Vergütung. Aktuelle Bilder folgen nach Freigabe durch den Kunden.
IR-Bild einer Walze

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